Nach FB ist nun auch Twitter im Fokus einiger Unternehmen gerückt. Leider scheinen sich aber selbst klassische Medien mit diesem Medium schwerzutun, weshalb ich an dieser Stelle einige Mythen für Sie entlarven möchte, die zwar im Netz kursieren, aber schier Unsinn sind.
Nutzen Sie nur 120 von 140 Zeichen
Es gibt sogar wissenschaftliche Artikel, ach, ganze Bücher, die Sie dazu animieren möchten, Ihren Tweet auf 120 Zeichen zu verkürzen. Die Erklärung dazu lautet, dass dieser dann leichter zu retweeten wäre. Das ist kompletter Humbug, wenn Sie tatsächlich retweeten, anstatt zu zitieren. Gut, hier hat man sich wahrscheinlich schlicht in der Terminologie geirrt, gibt damit aber einen ganz falschen Tipp. Zumal es schon schwer genug ist, sich auf 140 einzuschränken und dabei immer noch informativ zu sein.
Zitieren ist natürlich machbar, bringt aber nur etwas, wenn Sie in Ihrem Tweet einen Mehrwert zu dem zitierten Tweet hinzufügen.
ProTipp: Ein :) bildet keinen Mehrwert.
Verknüpfen Sie FB und Twitter miteinander
Der wohl schlechteste Tipp, den man Ihnen geben kann. Lassen Sie am besten die Finger von automatisierten Verknüpfen. Greifen Sie lieber manuell ein. Selbst, wenn Sie ein und dieselbe Nachricht sowohl facebooken als auch twittern möchten.
Aber wieso? Zum einen, weil es einem Twitter-Nutzer nichts bringt, wenn er sowas in seiner TL zu lesen bekommt: »Unser Redakteur Stephan Krause-Müller hat sich heute Morgen in den Zug gesetzt, um für uns zu recherchieren, was genau die DB daz… fb.me/274321985372058347092«.
Aus einem solchen Tweet kann man entnehmen, dass man nichts entnimmt. Ok, es existiert wohl ein Redakteur namens Krause-Müller in Ihrer Redaktion und der fährt jetzt Bahn. Wieso, weshalb, warum bleibt aber offen.
Informationsgehalt = 0.
Darüber hinaus kann man FB-Links nur dann aufrufen und lesen, wenn man auch bei FB angemeldet ist. Wenn jemand aber gerade Twitter nutzt, möchte er in den meisten Fällen in Ruhe seine TL lesen und kein Link-Hopping betreiben. Wenn er dann doch die Seite verlässt, dann, weil es sich lohnt. Packen Sie also Informationen in den Tweet, die aussagekräftig sind, und verlinken Sie lieber auf Ihre eigene Website, wenn es schon ein Link sein muss.
Außerdem wirkt es sehr unsexy, wenn Ihre Kunden auf den ersten Blick sehen, dass sie es Ihnen nicht wert sind, dass Sie 2 Minuten in einen Tweet investieren, um ihn mit Informationen zu versorgen. Denken Sie daran: Social-Media funktioniert nur, wenn Ihre Leser und Kunden Sie sympathisch finden. Im Grunde gehen Sie auch nicht auf eine Party, beginnen einen Satz und sagen Ihrem Gegenüber, dass der restliche Satz an der Garderobe auf ihn wartet. Stellen Sie sich Social-Media wie einen Raum voller Menschen vor: Hier gewinnt weder der Lauteste, noch der Aufdringlichste, geschweige denn derjenige, der die Anwesenden von A nach B nach C hetzt.
Im nächsten Blogpost dann: Was ist ein Tweet, was zur Hölle ein Retweet und wieso konnte Frau Mancuso das nicht erklären, bevor Sie versucht mit Mythen im Social-Media-Bereich aufzuräumen?
[…] Noch mehr Mythen von Leuten die hinter dem Mond leben, diesmal rund um Twitter, gibt es hier. […]